Folge 1 der MES-Inforeihe
Jedes System, ob ERP oder MES (Manufacturing Execution System), hat seine ganz eigenen Alleinstellungsmerkmale. Aber während ERP-Systeme in der Praxis für alles rund um die Auftragsverwaltung oder Arbeitsplanung mittlerweile zum Standard gehören, erkennen viele Unternehmen nicht, welches Potential das Zusammenspiel aus ERP in Kombination mit einer smarten MES-Lösung bietet.
Die digitale, smart vernetzte Fabrik ergänzt die Funktionen der ERP-Lösung mit den Echtzeit-Daten aus der Produktion und verbindet diese gewinnbringend. Zusätzlich ermöglicht das MES den Zugriff auf viele produktionsrelevante Informationen und wichtige Daten aus dem ERP direkt in der Fertigung und zurück. So kann dieses Zusammenspiel über viele Bereiche eines Unternehmens signifikant die Produktivität in der Produktion steigern und Prozesse nachhaltig optimieren.
In Folge 1 unserer MES-Inforeihe zeigen wir Ihnen, wie MES und ERP zusammenhängen und wie sich durch deren Verbindung und Datenaustausch untereinander viele Prozesse und Vorgänge schnell und einfach optimieren lassen.
Das perfekte Zusammenspiel von MES und ERP
optimiert Shopfloor-Prozesse
Das perfekte Zusammenspiel von MES und ERP optimiert Shopfloor-Prozesse
MES und ERP im Dialog
Der bidirektionale Austausch zwischen ERP und dem MES-System sorgt dafür, dass alle Daten verlustfrei und zuverlässig überall eingesetzt werden können. Die MES-Software EMC ist kompatibel mit allen gängigen ERP-Lösungen und garantiert so ein perfektes Zusammenspiel. Dabei erfolgt der Datenfluss in beide Richtungen. Also vom ERP zur Maschinensteuerung und wieder zurück.
Auftragsdaten aus dem ERP hinunter zur Maschinensteuerung schicken
Mit der Vernetzung von MES und ERP braucht es nur einen Klick, um die nötigen Daten der geplanten Aufträge einfach digital an die Maschinensteuerung zu schicken. So sieht der Mitarbeiter an der Maschine am MES-Terminal detailliert alle wichtigen auftragsbezogenen Informationen wie den aktuellen Status von Aufträgen und Arbeitsgängen, Unterbrechungen und Auftragsfortschritte, Vergleich von Soll-Vorgaben und Ist-Werten oder auch den Auftragsvorrat und die Auftragsreihenfolge. Damit ist eine Überproduktion sofort erkennbar.
Ein Beispiel: Das MES gleicht die Vorgaben des ERP kontinuierlich mit dem aktuellen Fortschritt ab. Registriert die digitale Maschinendatenerfassung (MDE) durch die MES-Software EMC eine Überproduktion, weil die Maschine einfach weiter läuft, wird diese Information direkt an das ERP zurückgemeldet. Dies erhöht signifikant die Reaktionsfähigkeit und reduziert eine unnötige Überproduktion.
Direkte Anbindung der Maschinen und Arbeitsplätze
Mittels OPC-UA oder smarter IoT-Module können alle Maschinen, egal ob neu oder alt, einfach direkt angebunden werden. Die Erfassung der Betriebsdaten im laufenden Betrieb erfolgt digital direkt am MES-Terminal. Damit sind auch manuelle bzw. halbautomatisierte Arbeitsplätze mit dem ERP verbunden.
Automatisierte Rückmeldung an das ERP
Alle erfassten Daten, manuell am Terminal oder automatisiert aus der Maschine, werden direkt an das ERP-System zurückgemeldet. Dazu zählen zum Einen klassische Produktionsdaten wie z.B. die Gut-Menge, der Ausschuss oder bei Nacharbeit der Grund oder die benötigte Zeit. Zum Anderen meldet die MES-Software EMC auch Maschinen- und Auftragszeiten an das ERP zurück. Dazu zählen unter anderem:
- Gründe für den Stillstand
- Rüst-, Stand- und Produktionszeiten
- Belegungsgrad unter Berücksichtigung des Arbeitszeitmodells
- automatisierte Pausenbuchung
Dies garantiert, dass auf allen Ebenen das gleiche „Wissen“ und alle Informationen zur Verfügung stehen.
Schnelle Effekte der Digitalisierung
Die positiven Effekte der Integration zwischen beiden Systemen zeigen sich schnell. Die Prozesse auf dem Shopfloor werden verkürzt und optimiert. Durch die Verbindung wird das ERP-System mit validen, automatisiert erfassten Daten ergänzt. Das bietet Transparenz für das gesamte Unternehmen und erhöht die Reaktionsfähigkeit zum Beispiel bei Produktionsverzögerungen.
Smarte Überwachung der Produktion
Abhängig von der OPC-UA Schnittstelle und deren Möglichkeiten, kann die automatisierte Produktionsüberwachung Informationen oder Hinweise sofort anzeigen.
So wird beispielsweise das Erreichen der Auftragsmenge direkt auf dem Display der Maschine über ein Fenster angezeigt. Dies ermöglicht ein schnelles Eingreifen und verhindert eine unnötige Überproduktion.
Lückenlose Dokumentation
Die Vernetzung von MES und ERP ermöglicht eine vollständige und lückenlose Dokumentation von Prozessdaten unterschiedlicher Güte. Werte wie Energie, Luft, Temperatur oder Drehzahlen sind wichtige Indikatoren für die Bewertung der eigenen Produktion und die Basis eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Aus ihnen lassen sich wertvolle Schlüsse ziehen, Prozesse analysieren und Verbesserungspotentiale einfach erkennen und belegen.
Fazit Folge 1
MES und ERP: Das Eine schließt das Andere nicht aus. Aber gerade in der Kombination beider Systeme entfaltet sich großes Potential für die Fertigung und die Effizienz der Produktion.
Da jeweils die gleichen Daten die Grundlage der Verknüpfung bilden, entstehen Synergien, die die Arbeitsweise und Prozesse sowohl auf dem Shopfloor als auch in der Steuerung oder dem Management nachhaltig erleichtern. Der automatisierte Austausch macht viele manuelle Eingaben und Abläufe überflüssig. Zusätzlich können in Echtzeit benötigte Daten von A nach B und wieder zurück übermittelt werden – papierlos und vollständig. Alle Daten sind im System verankert und garantieren so ein schnelles Auffinden und Wiederbereitstellen für kommende Aufträge.