Digitale Lebenslaufkarte

Bieger muss in 5600 Hüben gewechselt werden.
Während der Produktion von Stanz- und Stanzbiegeteilen bricht plötzlich der Stempel in einem Stanzwerkzeug. Nach den Gesetzmäßigkeiten von Murphy ist kein Ersatzstempel auf Lager. Bis das Erodieren der neuen Stempel abgeschlossen ist vergehen ein paar Stunden. Herrn Konrad, Leiter des Werkzeugbaus, sind solche und ähnliche Fälle hinlänglich bekannt. Verständlich ist, dass es aufgrund der Komplexität der Werkzeuge und Produktionsverfahren keine einfachen und allgemeingültigen Lösungen gibt. Denn die Gründe für Maschinenstillstände, die auf das Werkzeug zurückzuführen sind, sind vielseitig - defektes Ersatzteil, nachschleifen des Werkzeuges, Doppelblechfehler aufgrund von Materialschwankungen oder das Werkzeug ist schlicht weg nicht freigegeben.
Zur Verbesserung dieser Abläufe hat Herr Konrad keine Datenbasis und Analysen über die Werkzeuge parat. Aktuelle Informationen sind in der manuellen Werkzeugbegleitkarte nicht sofort verfügbar. Die Pflege der manuellen Werkzeugbegleitkarte gestaltet sich als sehr aufwändig. Häufig wird nur das notwendigste eingetragen und die hinterlegten Kommentare sind nur bedingt interpretierbar.
Mit der digitalen Lebenslaufkarte profitieren Herr Konrad und seine Mitarbeiter im Werkzeugbau von einer automatisiert generierten Werkzeugbegleitkarte. Der Werkzeugbau, die Produktion als auch die Arbeitsvorbereitung kennen die Werkzeughistorie und den aktuellen Zustand des Werkzeuges. Alle wissen nun ganz genau, wie lange ein Bauteil oder Ersatzteil im Einsatz war und wie oft es während der Produktion gewechselt werden musste. Für Herrn Konrad ist es nun klar mit welchen Stillstandszeiten für das Nachschleifen eines Werkzeuges kalkuliert werden muss. Welche Wartungen in welchen Intervallen durchgeführt wurden und wie oft eine Reparatur während der Produktion angefallen war.